PRESSEMITTEILUNG | 06.10.2022 | Berlin

In vielen Kliniken ist schon jetzt „Land unter“
Bund und Länder zeigen sich unfähig zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflichten

Ohne ein irgendwie nennenswertes Ergebnis ging am 4. Oktober die Ministerpräsidentenkonferenz zu Ende. In den Krankenhäusern, die anderes erwartet hatten, sorgte das für helle Empörung. „Wie lange wollen Bund und Länder die Entscheidung über Inflationshilfen für die Kliniken noch vor sich herschieben? Bis immer mehr Häuser aufgeben? Wer mit großen Worten große Taten ankündigt, muss auch liefern. Sonst verliert er seine Glaubwürdigkeit. Was bedeutet der Doppel-Wumms? Bund und Länder verstoßen mit zunehmender Eskalation gegen das Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser. Sie sind verantwortlich dafür, dass die Kliniken ihren Versorgungsauftrag erfüllen können. Mit diesem in der aktuellen Situation unverständlichen Hin und Her lassen die Verantwortlichen in der Politik uns, unsere Mitarbeiter und damit auch die Patienten untergehen: Sie vergrößern die bereits entstandenen Lücken in der flächendeckenden Gesundheitsversorgung der Menschen im Land in unverantwortlicher Weise. Sehenden Auges – denn die Fakten liegen auf dem Tisch“, so die harsche Kritik von Dr. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD).

„Von vielen unserer Kolleginnen und Kollegen im kaufmännischen Management der Kliniken hören wir, dass in ihren Häusern inzwischen ‚Land unter‘ ist“, ergänzt er. „Die finanzielle Lage war bisher schon kritisch durch abgesenkte Patientenzahlen infolge der Corona-Pandemie bei gleichzeitigem Anstieg der Kosten. Jetzt eskaliert die Situation in eine Kostenflut durch steigende Inflation und explodierende Energiekosten. Ohne Hilfe kommen die Kliniken aus dieser Notlage nicht mehr heraus.

Der VKD fordert für die Krankenhäuser, aber auch für die Pflegeheime und die Rehabilitationskliniken, einen vollständigen Inflationsausgleich. Jetzt. Dafür muss das Bundesgesundheitsministerium unverzüglich mitteilen, wie diese seit Jahrzehnten einmalige Gefahrenlage abgewendet werden soll. Die Situation ist ja nicht über Nacht entstanden. Wann wollen die Verantwortlichen denn handeln? Hoffen Bund und Länder, dass es die Kliniken trotz allem wieder einmal schaffen werden? Für die schon jetzt entstehenden Versorgungslücken tragen am Ende beide gemeinsam die Verantwortung. Durch ewiges Vertagen löst man kein Problem. Man vergrößert es.

 

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Dr. Josef Duellings, VKD-Praesident

Dr. Josef Düllings
Präsident

 


Dr. Falko Milski Pressesprecher

Dr. Falko Milski
Pressesprecher


Dr. Jens-Uwe Schreck, Geschaeftsfuehrer des VKD

Dr. Jens-Uwe Schreck
Geschäftsführer

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